Vom Problem zur Lösung – Anspannung & Entspannung


Du kennst das sicher: Jemand hat etwas getan oder gesagt, das dich verletzt, ärgert oder total verwirrt.
Du kannst dir nicht erklären, warum das passiert ist, suchst den Fehler vielleicht bei dir oder stellst sonstige Analysen an.
Unser Körper reagiert auf diese Herausforderung mit Anspannung. Wenn wir in uns hineinhören, spüren wir regelrecht, dass das Thema auf unsere Brust drückt, unsere Kehle zusammenzieht oder uns den Atem raubt.
Sehr oft ist uns das aber gar nicht bewusst. Wir versuchen daher nicht, die Spannung im Körper zu lösen, sondern lenken die Aufmerksamkeit stattdessen in unser Denken.
Wenn wir nur gründlich genug darüber nachdenken, wird sich doch eine Lösung finden, oder nicht?

Damit bewirken wir allerdings genau das Gegenteil, oder, wie Albert Einstein so treffend festgestellt hat: Probleme, die in unserem Denken entstehen, lassen sich nicht über das Denken lösen.

Wir können aber auch einen anderen Weg wählen:
Den Weg der Entspannung.
Bewusste körperliche und geistige Entspannung führt immer dazu, dass sich auch im Außen auf wundersame Weise plötzlich neue Lösungsansätze finden.
Ich hatte einmal eine Gesangsschülerin, die als selbständige Beraterin tätig war und sich beruflich festgefahren fühlte. Während der Gesangsstunde war das zwar nicht das Thema, aber es war spürbar, dass ihr Atem blockiert war, was sich ungünstig auf ihre Stimme auswirkte. Ich schlug ihr also eine Entspannungsübung vor, bei der sie sich hinlegen und in ihren Körper hineinspüren konnte. Am Ende der Übung sagte sie mit strahlenen Augen: „Katja, jetzt weiß ich, wie ich mit meinem Business weitermachen werde. Ich hatte gerade eine ganz klare Vision!“

Erfahrungen wie diese hatte ich unzählige Male in meinem Leben, nicht nur in der Arbeit mit anderen Menschen, sondern auch für mich selbst.
Immer, wenn es mir gelungen ist, mich bewusst in den Zustand der Entspannung zu versetzen, war ich im Lösungs-Modus.
Sobald ich stattdessen zu viel über ein bestimmtes Thema nachgegrübelt habe, war ich im Problem-Modus.

Das zu erkennen, ist sehr hilfreich.
Man kann dann vom Problem-Modus tatsächlich sehr schnell in den Lösungs-Modus umschalten.

Hier einige Übungen, die dich in den Lösungs-Modus bringen

  1. Atme tief und lange durch den leicht geöffneten Mund aus
    Lass anschließend den Atem langsam und fein durch die Nase einströmen
    Wenn du möchtest, bring beim Ausatmen deine Hände nach vorn, als würdest du etwas von dir wegschieben. Beim Einatmen zieh die die Hände wieder zum Körper.
    Wiederhole das fünf bis sieben Mal.
  2. Massiere ganz sanft mit deinen Fingerspitzen den Punkt zwischen deinen Augenbrauen. Streiche mindestens 30 Sekunden lang wirklich zart mit deinen Fingern über die Haut. Lass dabei deine Schultern locker, entspanne deinen Blick und lass deine Kiefergelenke los.
    Falls du seufzen oder gähnen muss, lass es einfach zu. Das ist ein deutliches Zeichen, das sich etwas löst.
  3. Schenk deinen Füßen Aufmerksamkeit!
    Für diese Übung solltest du barfuß oder in Socken sein.
    Hebe deine Fersen und geh ein paar Schritte auf deinen Fußballen. Versuche, deinen Körper dabei locker zu lassen und atme bewusst.
    Heb dann deine Zehen und mach ein paar Schritte auf deinen Fersen. (Das entspannt den Nackenbereich.)
    Mach danach einige Schritte, bei denen du den vorderen Fuß mit der Ferse aufsetzt und dann langsam auf die Fußballen abrollst. Atme dabei aus.
    Beim Einatmen stell den anderen Fuß nach vorne, setze zuerst die Ferse auf und rolle dann auf die Ballen ab.

    Viel Spaß beim Üben!